3D-Druck als Treiber der Zukunft: Experten diskutieren bei ERCO

 

Beim zweiten Erfahrungsaustausch (ERFA) 3D-Druck in Lüdenscheid drehte sich alles um die neuesten Entwicklungen in der additiven Fertigung.

Experten aus der Region diskutierten bei ERCO über innovative Anwendungen und Herausforderungen, die den industriellen 3D-Druck prägen.

3D-Druck ist längst nicht mehr nur eine Spielerei für Technik-Enthusiasten, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil moderner industrieller Fertigung. Das zeigte eindrucksvoll der zweite Erfahrungsaustausch 3D-Druck, der im Juni auf Einladung des Transferverbunds Südwestfalen bei ERCO in Lüdenscheid stattfand. Es ist eine neue Veranstaltungsreihe im Rahmen des EDIH European Digital Innovation Hub Südwestfalen, die von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung (GWS) im Märkischen Kreis organisiert wird.

„Unsere zweite Veranstaltung der Erfahrungsaustauschgruppe 3D-Druck war wieder ein voller Erfolg. Bis in den Abend wurden gute Gespräche geführt und reichlich Kontakte ausgetauscht“, resümierte Andreas Becker, Technologiescout beim Transferverbund Südwestfalen. Gastgeber ERCO, ein weltweit führendes Unternehmen für effiziente Architekturbeleuchtung, bot den idealen Rahmen für die Veranstaltung. Stephan Jungkurth von ERCO erläuterte, wie das Unternehmen in seiner Betriebsmittelfertigung 3D-Druck einsetzt, um individuell angepasste Vorrichtungen für Platinenleuchten herzustellen. „Der industrielle 3D-Druck hat unsere interne Prozesskette gravierend verändert“, erklärte Jungkurth. In Zukunft sollen weitere Anwendungsmöglichkeiten geprüft werden, um den 3D-Drucker noch effizienter zu nutzen. Christopher Tegelkamp von der Volkmann GmbH aus Soest stellte Lösungen für das Metallpulverhandling vor, während Max Becker von der LMD GmbH aus Lennestadt Anwendungsbeispiele für die additive Fertigung zeigte. Mit diesen Impulsvorträgen erhielten die Teilnehmer wertvolle Einblicke in die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des 3D-Drucks in der Industrie.

Ein Highlight der Veranstaltung war die Führung von Jens Dieckmann durch den Werkzeugbau von ERCO. Hier konnten die Teilnehmer den 3D-Druck in Aktion erleben und sich von den fortschrittlichen Fertigungsmethoden überzeugen. Der Rundgang endete mit einem Imbiss, bei dem die Teilnehmer ihre Erfahrungen austauschen und neue Kontakte knüpfen konnten.

Weiteres Treffen im November geplant

Der Erfahrungsaustausch ist Teil des Projekts European Digital Innovation Hub Südwestfalen (EDIH), das sich dem Transfer von Digitalisierungsforschung in marktfähige Anwendungen widmet. Im Mittelpunkt steht dabei die Unterstützung südwestfälischer Unternehmen bei der Digitalisierung. Andreas Becker betont: „Der Mix aus Dienstleistern, Hochschullandschaft und Unternehmen, die sich aktuell mit der Einführung des 3D-Drucks beschäftigen, passt sehr gut.“ Das nächste Treffen der ERFA 3D-Druck-Gruppe ist für November 2024 geplant. Andreas Becker lädt schon jetzt weitere Interessierte ein, sich der wachsenden Community anzuschließen.

Solche Veranstaltungen zeigen einmal mehr, wie wichtig der Austausch und die Vernetzung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sind. Der 3D-Druck steht dabei exemplarisch für eine Technologie, die den Weg in eine digitalisierte und innovative Zukunft weist.

 

Stephan Jungkurth referierte über den 3D-Druck in der Betriebsmittelfertigung bei ERCO.

Beim Rundgang konnten die Teilnehmer sehen, wie der 3D-Drucker bei ERCO eingesetzt wird.


3D-Druck: Neuester Stand aus Forschung und Praxis

Beim ersten Erfahrungsaustausch (ERFA) 3D-Druck trafen sich Interessierte im 3D-Druckzentrum der Fachhochschule Südwestfalen in Soest. Dort bekamen sie bei informativen Vorträgen sowie einem Rundgang neue Einblicke.

Der 3D-Druck nimmt eine immer wichtigere Rolle in der industriellen Fertigung ein. Daher wird die additive Fertigung weiter an Bedeutung zunehmen, insbesondere wenn Technologien und Materialien verbessert und neue Anwendungsgebiete erschlossen werden. Dies waren auch die Hauptthemen beim ersten Erfahrungsaustausch (ERFA) 3D-Druck für Unternehmen in der Region. Es ist neue Veranstaltungsreihe im Rahmen des EDIH European Digital Innovation Hub Südwestfalen und organisiert von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung (GWS) im Märkischen Kreis.

Die Auftaktveranstaltung fand im 3D-Druckzentrum der Fachhochschule Südwestfalen in Soest statt. Dort ist auch das neue virtuelle Institut „Generative Fertigung“ im Rahmen des Projektes „Digitalise_SWF“ angesiedelt. In seinem Impulsvortrag berichtete Prof. Dr.-Ing. Jens Bechthold aus dem Fachbereich Maschinenelemente/Konstruktion an der Fachhochschule Südwestfalen über den Stand der aktuellen Forschung. Dabei kam er zu der Kernaussage: „Um verzugsarme Bauteile im Metall-3D-Druck herstellen zu können, muss man seine Maschine genau kennen, Aufwand in die Bauteilgestaltung und in die Vorplanung des Druckjobs stecken. Dann kann man sehr verzugsarme Bauteile erzeugen, die bis an die Belastungsgrenze ausgereizt werden können.“

Von der Forschung ging es dann zur Praxis über. Michael Eichmann von Stratasys, einem Hersteller von 3D-Druckern und 3D-Produktionssystemen, erzählte über neue Zielmärkte für die additive Fertigung von Serienteilen. Dazu zählen sowohl die Modeindustrie als auch der Maritime Markt mit Schiff- und Yachtbau, die Luftfahrt sowie die Bahn- und Caravan-Branche. So berichtete Eichmann exemplarisch über die Firma Canto aus Lüdenscheid und deren additiv gefertigten Werkzeugeinsätze. Zu diesem Thema ist eine weitere Veranstaltung insbesondere für Werkzeug- und Formenbauer in Planung.

Beim Rundgang durch das 3D-Druckzentrum in Soest bekamen die Teilnehmende noch eine Vorstellung der technischen Ausstattung, der Kompetenzen und Möglichkeiten. Der Maschinenpark der Hochschule beeindruckte die Besucher sichtlich.

Beim abschließenden Imbiss tauschten sich die 31 Teilnehmer aus ganz Südwestfalen, vom Dienstleister bis zum Anwender aus der Industrie, aus. „Es war eine sehr gelungene Veranstaltung mit vielen konstruktiven Beiträgen. Die dreieinhalb Stunden vergingen wie im Flug. Ich freue mich schon auf das nächste ERFA-Gruppen-Treffen“, fasste Andreas Becker von der GWS zusammen. Der zweite Erfahrungsaustausch 3D-Druck ist für den Sommer geplant.

 

Über Digitalise_SWF:

Wissenstransfer und Forschung sind die wichtigsten Aufgaben und Ziele der Hochschulen. Durch Forschungsprojekte können spezifische Fragestellungen bearbeitet werden und die Erkenntnisse aus den Ergebnissen für die Lehre und Entwicklung genutzt werden. Im Projekt Digitalise_SWF bündeln die Fachhochschule Südwestfalen und die Hochschule Hamm Lippstadt ihre Kompetenzen, um die Unternehmen und die Bevölkerung der Region Südwestfalen mit ihrem Wissen in Punkten der Digitalisierung zu unterstützen. Das virtuelle Institut Generative Fertigung ist eines von sieben solchen hochschulübergreifenden virtuellen Instituten, die im Rahmen des Projektes entstanden sind.

 

Interessante Vorträge aus Forschung und Praxis bekamen die Teilnehmenden des ersten Erfahrungsaustausches (ERFA) zum Thema 3D-Druck.

Prof. Dr.-Ing. Jens Bechthold von der FH Südwestfalen führte durch den Maschinenpark auf dem Campus und referierte über den neuesten Forschungsstand.

Beeindruckende Blicke gab es beim Rundgang durch das 3D-Druckzentrum der Fachhochschule Südwestfalen in Soest.

Veranstaltet wurde der ERFA 3D-Druck vom EDIH European Digital Innovation Hub Südwestfalen, einer Initiative, die digitale Innovationen in der Region fördert, indem sie Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützt.

 

Fotos: GWS


Neue Formen der Zusammenarbeit

Erfahrungsaustausch von mittelständischen Unternehmen aus Südwestfalen bei Risse + Wilke in Iserlohn

 Der Mittelstand in Südwestfalen steht vor Herausforderungen – Digitalisierung, Dekarbonisierung, immer härterer Wettbewerb in globalen Märkten, fragile Lieferketten und Fachkräftemangel bereiten Sorgenfalten. Um dennoch gut für die Zukunft gewappnet zu sein, ist der Erfahrungsaustausch – kurz ERFA – eine gute Möglichkeit, um Impulse für die eigene Ausrichtung zu sammeln. Unter dem Thema „Innovation durch Kollaboration: Neue Formen der Zusammenarbeit“ fand jetzt ein ERFA-Talk in den Räumlichkeiten der Firma Risse + Wilke Kaltband GmbH & Co. KG in Iserlohn statt. Im Fokus standen zwei Praxisbeispiele für gelungene Kooperationen und Partnerschaften im Mittelstand.

Wie ein Traditionsunternehmen aus dem Sauerland und ein Berliner Start-up voneinander lernen – dazu erzählten Christoph Schöttler (Geschäftsführer Risse + Wilke) und Theresia Teigelkamp (Innovation-Manager Risse + Wilke) aus dem Nähkästchen. Denn das Iserlohner Unternehmen arbeitet seit Jahresbeginn mit dem Start-up Vanilla Steel zusammen, einer Online-Handelsplattform für überschüssige und hochwertige Metalle. Die beiden Unternehmen unterstützen sich in Fragen der Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Durch die Kooperation erlangte Risse + Wilke eine neue Herangehensweise an die Verwertung von Schrott- und 2A-Material, um nachhaltiger zu wirtschaften. Anschließend stand noch die Besichtigung des Innovationsraumes „FreiRaum“, der seit einem Jahr für Workshops und Veranstaltungen für die Entwicklung des kontinuierlichen Innovationsprozesses genutzt wird, auf dem Programm.

Im zweiten Vortrag „Inkubator meets KMU: Produktinnovationen steigern – neue Märkte und Geschäftsmodelle entwickeln“ gab Kemal Uslu (Innovation & Business Development Manager Gebrüder Jaeger GmbH) Einblicke. Das Unternehmen hat einen eigenen Inkubator aufgebaut, um hier gezielt Produktinnovationen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Das Ziel der ERFA-Talks ist es, sich von erfolgreichen Herangehensweisen inspirieren zu lassen und Erkenntnisse für das eigene Unternehmen zu adaptieren.

„Es war ein toller Austausch, besonders der Rundgang durch die Produktion und die Besichtigung des Innnovationsraumes hat begeistert. Die 20 Teilnehmenden waren sehr aktiv in den Diskussionen nach den beiden Vorträgen“, zog Organisatorin Sonja Pfaff von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS) ein positives Fazit.

Die Veranstaltung war eine Kooperation von EDIH Dortmund und EDIH Südwestfalen. Die GWS ist ein EDIH-Projektpartner und agiert als Schnittstelle zwischen Unternehmen und dem Europäischen Netzwerk. Das Ziel der European Digital Innovation Hubs – kurz EDIH – ist die Unterstützung von Unternehmen im Bereich Digitalisierung und Innovation. Seit 2019 bietet die GWS bereits regelmäßige ERFA-Talks für den Erfahrungsaustausch von Unternehmen an.