Beim ersten Erfahrungsaustausch (ERFA) 3D-Druck trafen sich Interessierte im 3D-Druckzentrum der Fachhochschule Südwestfalen in Soest. Dort bekamen sie bei informativen Vorträgen sowie einem Rundgang neue Einblicke.

Der 3D-Druck nimmt eine immer wichtigere Rolle in der industriellen Fertigung ein. Daher wird die additive Fertigung weiter an Bedeutung zunehmen, insbesondere wenn Technologien und Materialien verbessert und neue Anwendungsgebiete erschlossen werden. Dies waren auch die Hauptthemen beim ersten Erfahrungsaustausch (ERFA) 3D-Druck für Unternehmen in der Region. Es ist neue Veranstaltungsreihe im Rahmen des EDIH European Digital Innovation Hub Südwestfalen und organisiert von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung (GWS) im Märkischen Kreis.

Die Auftaktveranstaltung fand im 3D-Druckzentrum der Fachhochschule Südwestfalen in Soest statt. Dort ist auch das neue virtuelle Institut „Generative Fertigung“ im Rahmen des Projektes „Digitalise_SWF“ angesiedelt. In seinem Impulsvortrag berichtete Prof. Dr.-Ing. Jens Bechthold aus dem Fachbereich Maschinenelemente/Konstruktion an der Fachhochschule Südwestfalen über den Stand der aktuellen Forschung. Dabei kam er zu der Kernaussage: „Um verzugsarme Bauteile im Metall-3D-Druck herstellen zu können, muss man seine Maschine genau kennen, Aufwand in die Bauteilgestaltung und in die Vorplanung des Druckjobs stecken. Dann kann man sehr verzugsarme Bauteile erzeugen, die bis an die Belastungsgrenze ausgereizt werden können.“

Von der Forschung ging es dann zur Praxis über. Michael Eichmann von Stratasys, einem Hersteller von 3D-Druckern und 3D-Produktionssystemen, erzählte über neue Zielmärkte für die additive Fertigung von Serienteilen. Dazu zählen sowohl die Modeindustrie als auch der Maritime Markt mit Schiff- und Yachtbau, die Luftfahrt sowie die Bahn- und Caravan-Branche. So berichtete Eichmann exemplarisch über die Firma Canto aus Lüdenscheid und deren additiv gefertigten Werkzeugeinsätze. Zu diesem Thema ist eine weitere Veranstaltung insbesondere für Werkzeug- und Formenbauer in Planung.

Beim Rundgang durch das 3D-Druckzentrum in Soest bekamen die Teilnehmende noch eine Vorstellung der technischen Ausstattung, der Kompetenzen und Möglichkeiten. Der Maschinenpark der Hochschule beeindruckte die Besucher sichtlich.

Beim abschließenden Imbiss tauschten sich die 31 Teilnehmer aus ganz Südwestfalen, vom Dienstleister bis zum Anwender aus der Industrie, aus. „Es war eine sehr gelungene Veranstaltung mit vielen konstruktiven Beiträgen. Die dreieinhalb Stunden vergingen wie im Flug. Ich freue mich schon auf das nächste ERFA-Gruppen-Treffen“, fasste Andreas Becker von der GWS zusammen. Der zweite Erfahrungsaustausch 3D-Druck ist für den Sommer geplant.

 

Über Digitalise_SWF:

Wissenstransfer und Forschung sind die wichtigsten Aufgaben und Ziele der Hochschulen. Durch Forschungsprojekte können spezifische Fragestellungen bearbeitet werden und die Erkenntnisse aus den Ergebnissen für die Lehre und Entwicklung genutzt werden. Im Projekt Digitalise_SWF bündeln die Fachhochschule Südwestfalen und die Hochschule Hamm Lippstadt ihre Kompetenzen, um die Unternehmen und die Bevölkerung der Region Südwestfalen mit ihrem Wissen in Punkten der Digitalisierung zu unterstützen. Das virtuelle Institut Generative Fertigung ist eines von sieben solchen hochschulübergreifenden virtuellen Instituten, die im Rahmen des Projektes entstanden sind.

 

Interessante Vorträge aus Forschung und Praxis bekamen die Teilnehmenden des ersten Erfahrungsaustausches (ERFA) zum Thema 3D-Druck.

Prof. Dr.-Ing. Jens Bechthold von der FH Südwestfalen führte durch den Maschinenpark auf dem Campus und referierte über den neuesten Forschungsstand.

Beeindruckende Blicke gab es beim Rundgang durch das 3D-Druckzentrum der Fachhochschule Südwestfalen in Soest.

Veranstaltet wurde der ERFA 3D-Druck vom EDIH European Digital Innovation Hub Südwestfalen, einer Initiative, die digitale Innovationen in der Region fördert, indem sie Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützt.

 

Fotos: GWS