Wie die Digitalisierung im Mittelstand gelingen kann, zeigt das Beispiel von SES Sandmann, einem Spezialisten für Laufräder und Fahrradkomponenten. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Hamm-Lippstadt, dem Transferverbund Südwestfalen und mit einer Förderung des Landes NRW wurde aus einer Idee ein praxisnahes Digitalprojekt mit messbarem Mehrwert.

Ein gutes Netzwerk, ein engagiertes Projektteam und ein klarer Digitalisierungswunsch – so begann die Erfolgsgeschichte der SES Sandmann Ersatzteil Service e.K., einem inhabergeführten Familienunternehmen in vierter Generation aus Hagen-Dahl. Den ersten Anstoß gab die SIHK, die den Kontakt zum Transferverbund Südwestfalen herstellte. Der Transferverbund unterstützt Unternehmen, einen geeigneten Lösungspartner zu finden – unkompliziert, regional vernetzt und ohne zusätzliche Kosten für den Betrieb. So kam die Hochschule Hamm-Lippstadt mit Prof. Dr. Thomas Heiland ins Projekt.

Der Einstieg ins Projekt erfolgte über ein Marketing-Konzept: eine fundierte Konkurrenzanalyse und ein passgenauer Marketing-Mix. Darauf basierend wurde die Entscheidung getroffen, die bisher getrennten B2B- und B2C-Onlineshops (www.ses-sandmann.de) zusammenzuführen – mit messbarem Erfolg. Im nächsten Schritt wurden zwei Anschlussprojekte angestoßen – gefördert durch das Programm Mittelstand Innovation & Digital (MID) des Landes NRW: die Neustrukturierung des Speichenprogramms im Online-Shop und die Konzeption eines Laufrad-Konfigurators. „Unsere Studierenden arbeiten an echten Aufgaben. Unternehmen erhalten dafür frische Perspektiven und direkt nutzbare Ergebnisse“, sagt Prof. Heiland.

Von Januar bis Juli 2025 arbeitete das Projektteam an der Umsetzung. „Die vereinfachte Darstellung unseres Speichenprogramms im hat die Bestellungen spürbar steigen lassen“, sagt Jördis Sandmann, die das Projekt gemeinsam mit ihrer Cousine Claudia Leppla leitet. Der geplante Konfigurator soll künftig ermöglichen, dass Kunden ihre alte Nabe einsenden und individuell passende Felgen- und Speichenkombinationen online konfigurieren können – intuitiv und nachhaltig.

Auch externe Partner wie die Digitalagentur Pixelconsult und das IT-Unternehmen Westcode waren eingebunden. „Wir bringen nicht nur Hochschulen und Unternehmen zusammen, sondern schaffen auch regionale Wertschöpfung“, betont Andreas Becker, Technologiescout beim Transferverbund. Das Fazit von Claudia Leppla: „Das Projekt hat uns neue Impulse gegeben. Einiges ist bereits umgesetzt, anderes folgt – wir bleiben dran.“

Foto: Transferverbund Südwestfalen

Erfolgreiches Förderprojekt umgesetzt bei SES Sandmann (von links): Frank Sandmann, Prof. Dr. Thomas Heiland, Andreas Becker (Transferverbund Südwestfalen), Claudia Leppla (SES), Frauke Sandmann, Felix Wollschlaeger (Student Hochschule), Jördis Sandmann, Oliver Lorenz (Student Hochschule), Andrea Steglich (Studentin Hochschule) und Moritz Pietzschke (Westcode).