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Weniger Arbeit mit dem Suppengrün - Prozesse effizienter gestalten - Transferverbund

Weniger Arbeit mit dem Suppengrün – Prozesse effizienter gestalten

Technologiescouts bringen Praxis und Theorie zusammen

Unternehmen suchen oftmals nach neuen Ideen und Innovationen, aber im betrieblichen Alltag ist das nicht immer einfach umzusetzen. Externe Hilfe ist gefragt – und da treten die Technologiescouts im Transferverbund Südwestfalen auf den Plan. Sie bringen Praxis und Theorie miteinander in Kontakt – und das gilt für jede Branche und jeden Betrieb in Südwestfalen. Ein Beispiel dafür, welchen Nutzen Unternehmen durch einen Blick von außen ziehen können, liefert der Hof Drepper, 1792 in Iserlohn-Sümmern gegründet. Der in der achten Generation geführte Familienbetrieb beliefert Groß- und Einzelhandel mit regionalem Obst und Gemüse.

Heinrich Drepper und seine Tochter Susanne Drepper-Heesch hatten den Kontakt zum Transferverbund gesucht und um Unterstützung gebeten, um die Logistik für den Obst- und Gemüsegroßhandel zu optimieren. Technologiescout Andreas Becker holte Prof. Dr. Martin Lucas ins Boot, der als Logistikexperte eine Professur für Logistiksysteme an der Hochschule Hamm-Lippstadt innehat. Das Ziel war es, die Lager- und Kommissionierungsprozesse zu analysieren und Vorschläge zu entwickeln, wie die Prozesse durch Umstrukturierung und weitergehende Digitalisierung effizienter gestaltet werden können. Der Großhandel für Obst und Gemüse ist neben dem eigenen Anbau und dem hofeigenen Landmarkt mit Mittagstisch einer der zentralen Sparten des mittelständischen Unternehmens mit annähernd 200 Mitarbeitern. Auch wenn es in allen industriellen Branchen inzwischen gefordert ist, Prozesse und Lieferketten genauestens verfolgen zu können und individuellen Kundenanforderungen mit unterschiedlichen Losgrößen zu entsprechen, ist die Lebensmittelbranche, wie sich immer wieder zeigt, ein besonders sensibler Bereich.

Mitwirkung der Hochschule

Im Rahmen einer Ist-Analyse wurden zunächst sämtliche Prozesse von Wareneingang und Lagerung über Kommissionierung, Produktion und Verpackung bis zum Warenausgang aufgenommen und analysiert. Hierzu wurden sowohl die physischen Materialflüsse wie auch der Informationsfluss erfasst. Begleitet wurde die Ist-Analyse durch die Untersuchung der Bestands- und Auftragsstrukturdaten. Auf dieser Basis konnten Schwachstellen identifiziert werden und Optimierungspotential abgeleitet werden. Ein Ansatz ist zum Beispiel eine vollständig digitale Erfassung der Wareneingänge mit der Dokumentation der zugehörigen Qualitätskontrolle. Im Hof Drepper müssen hierbei Informationen wie die Temperatur im Lkw, die Frische der Ware, Haltbarkeitsdaten oder Chargennummern dokumentiert werden. Durch die umfassende Digitalisierung dieser Prozesse lassen sich die Arbeitsaufwände deutlich reduzieren, aber auch Fehlerquellen abstellen. Sämtliche Daten sind in Echtzeit für nachgelagerte Prozesse verfügbar.

Beispiel Suppengrün

Frisches Suppengrün – in jedem Supermarkt und auf jedem Markt zu bekommen, und doch ist so ein Bund jedes Mal ein anderes Produkt, weil es aus verschiedenen Elementen gemischt wird und in unterschiedlichen Verpackungsgrößen und -arten für den jeweiligen Händler zusammengestellt wird. Das macht den Aufwand für Drepper deutlich größer und erfordert einen höheren Mitarbeitereinsatz als beispielsweise der Vertrieb von Brokkoli oder Tomaten. Lucas analysierte die Prozesse bei der Produktion und Kommissionierung der Suppengrün-Bünde. Es wurden Vorschläge zur Umgestaltung der Arbeitsplätze entwickelt, auch vor dem Hintergrund einer ergonomischen Gestaltung der Arbeitsplätze. Die Optimierung umfasste hierbei auch das Ver- und Entsorgungskonzept der Suppengrün Produktion.

 

 

Bildunterschrift:
(v.l.) Prof. Dr. Martin Lucas, Heinrich Drepper, Susanne Drepper-Heesch und Technologiescout Andreas Becker ziehen Bilanz ihrer erfolgreichen Kooperation.
Foto: Bettina Görlitzer

 

 

In einem nächsten Schritt müssen die erarbeiteten Maßnahmen umgesetzt werden. Wichtig sei es dafür, so erklären Martin Lucas und Susanne Drepper-Heesch, nicht gleich die gesamte bestehende Software auszutauschen, sondern zunächst einmal zu prüfen, was mit dem bestehenden System an Funktionalitäten abgedeckt werden kann. Gefördert wurde das Projekt mit einem sogenannten Digitalisierungsgutschein des Landes NRW. Auch über solche Fördermöglichkeiten informieren die Technologiescouts des Transferverbunds Südwestfalen.

Technologiescouts kommen ins Haus

Das Beispiel des Hof Drepper zeigt, dass es sich für jede Branche lohnt, offen zu sein, die eigenen Prozesse in Bezug auf mögliche Optimierungen zu hinterfragen. Unternehmen, die sich mit solchen Fragen beschäftigen wollen, aber in ihrem Alltag weder über die Zeit noch über die personellen Ressourcen verfügen, finden bei den Technologiescouts Unterstützung, um für jede Branche und jede Fragestellung einen passenden Experten zu finden, der mit einem unbefangenen Blick von außen an die Aufgabe herangeht. „Dabei achten wir auch darauf, dass die persönliche Ebene zwischen den Beteiligten stimmt“, betont Andreas Becker. Wenn die Zusammenarbeit nicht funktioniere, sei manches Projekt zum Scheitern verurteilt. Durch den unmittelbaren Kontakt mit den Wirtschaftsförderern der Region, zum Beispiel bei der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS), können die Technologiescouts darüber hinaus darüber informieren, welche der zahlreichen Fördertöpfe in Bund und Land oder auch der EU für bestimmte Projekte in Anspruch genommen werden können.

Für Heinrich Drepper und Susanne Drepper-Heesch steht fest, dass sie auch für weitere Projekte auf den Kontakt zum Transferverbund setzen. Weitere Infos gibt es bei Technologiescout Andreas Becker bei der GWS, Tel.  02352/927219, E-Mail becker@transferverbund.de.