Wasserstoff in der Industrie Südwestfalens – gemeinsame Planungen für effiziente Ziele

Welche Rolle spielt Wasserstoff bei der zukünftigen Energieversorgung in der Industrieregion Südwestfalen und gibt es eine Perspektive für leitungsgebunden Wasserstoff?

 

Um diese Fragen zu erörtern, fand Ende Januar ein von der OTTO FUCHS KG und der Wirtschaftsförderung GWS MK organisierter runder Tisch mit zahlreichen Unternehmensvertretern der Region statt.

Das Ziel des runden Tisches ist es, produzierende Unternehmen, zu vernetzen, die vor enormen Herausforderungen bei der Energiewende stehen, besonders, wenn ihre Prozesswärme aktuell überwiegend mit Erdgas erzeugt wird. Neben Impulsvorträgen von der Fa. OTTO FUCHS KG (Herausforderungen der Energiewende aus Sicht eines Metallverarbeiters für die Automobil- & Luftfahrtindustrie), von der Fa. Westenergie AG (Rolle der Verteilnetzbetreiber) sowie von der Fa. Brockhaus (werkseigene Herstellung von grünem Wasserstoff), gab es einen regen Austausch zwischen den Unternehmen.

Zur Fortführung des Netzwerkaufbaus sind weitere Veranstaltungen geplant und  interessierte Unternehmen können hierzu mit der Wirtschaftsförderung GWS MK (Frau Pfaff, pfaff@gws-mk.de) und der OTTO FUCHS KG (Dr. Trompeter, info@otto-fuchs.com) in Kontakt treten.

Die GWS MK kooperiert in Sachen Wasserstoff mit anderen öffentlichen aus der Region. Gemeinsam veranstaltet man u.a. einmal jährlich eine große Konferenz, den Wasserstoff-Summit, wobei immer einer der Partner der  Ausrichter ist. In diesem Jahr wird er am 2. Juli in Ennepetal stattfinden. Alle Aktivitäten und Veranstaltungen der Wasserstoff-Brücke findet man gebündelt auf der Website www.wasserstoff-bruecke.de.

 


Regionale Industrie informiert sich über Wasserstoff als neuen Markt

Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle in der Energiewende einnehmen – als vielseitiger Energieträger ist er in vielen Sektoren einsetzbar. Aber auch die Systeme, die zur Herstellung von Wasserstoff gebraucht werden, können eine große Chance für die heimische Wirtschaft sein – liegt in den Komponenten doch ein möglicher neuer Markt mit riesigem Potenzial. Wie man Zugang zu diesen Technologien findet, war das Hauptthema bei der Veranstaltung „Wasserstoff: Innovationspfade für den Mittelstand“ in der vergangenen Woche im Automotive Center Südwestfalen (ACS) in Attendorn.

Im Fokus standen dabei insbesondere Brennstoffzellen und Elektrolyseure. Letztere sind ein essenzieller Teil der Wasserstofftechnologie, mit deren Hilfe Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespaltet werden kann. Die Marktpotenziale und Möglichkeiten, wie sich der Mittelstand in Südwestfalen diesem Thema nähern kann, wurde in Vorträgen und Gesprächsrunden diskutiert. Die Teilnehmer kamen überwiegend aus dem Märkischen Kreis, aber auch aus den angrenzenden Regionen.

Von der Idee zur Anwendung berichtete Fabian Kapp von der Gräbener Maschinentechnik Gmbh & Co. KG über Technologien für die Fertigung von Bipolarplatten für Brennstoffzellen und Elektrolyseure. In drei Kurzvorträgen wurden anschließend mögliche Innovationspfade für den Einstieg in die Wasserstoff-Branche vorgestellt. So berichtete das ACS aus dem Verbundprojekt „Fertigungskompetenzen Brennstoffzelle“ (FeKoBrez), bei dem die teilweise neuartigen Forderungen an Fertigungsprozesse und Werkstoffe für alternative Antriebskonzepte unter die Lupe genommen wurden.

Brockhaus Hydrogen aus Plettenberg und WEW aus Dortmund gaben Einblicke über den Mehrwert der Zusammenarbeit von Industrie und Start-up bei der grünen Wasserstoffproduktion. Und der Lehrstuhl für Produktionssysteme der Ruhr Universität Bochum stellte das Projekt „H2Giga-FertiRob“ vor, das das Ziel verfolgt, Elektrolyseure zur Wasserstoff-Herstellung in die Serienfertigung zu bringen.

Nach gehaltvollem Input aus den Vorträgen folgte eine kommunikative Kaffeepause, die für die Diskussion von Leitfragen genutzt wurde. Diese waren: Haben Sie konkrete Ideen für Ihren Platz im Wasserstoff-Business? Welche Herausforderungen gibt es für Sie? Was benötigen Sie beziehungsweise welche Unterstützung wünschen Sie sich? In vier Gruppen diskutierten die Gäste, wo ihr Platz in der Wertschöpfungskette sein könnte und wo noch Hemmnisse oder Informationsbedarf besteht. Auf Wunsch der Teilnehmer wurde das Zeitfenster dafür sogar noch verlängert, denn es gab so viel Gesprächsbedarf, dass die Gruppen sich gar nicht trennen wollten. Die Ergebnisse haben die Organisatorinnen Jasmin Graef und Sonja Pfaff, die als Ingenieurinnen bei der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung Südwestfalen (GWS) die Technologiethemen bearbeiten und durch die Mitwirkung in unterschiedlichen Projekten auch über die Kreisgrenzen hinaus aktiv sind, als Aufgabenstellungen für ihre Arbeit mitgenommen.

„Wir werden die Fragen der Unternehmen in unserer Veranstaltungsplanung berücksichtigen“, verspricht Sonja Pfaff, die bei der GWS für das Thema Wasserstoff verantwortlich ist und die nächste Veranstaltung schon ankündigt: „Am 16.November findet in Hagen der dritte regionale Wasserstoff-Summit statt.“ Seit zwei Jahren beschäftigt sich die GWS zusammen mit Partnern intensiv mit dem Thema Wasserstoff und bietet regelmäßig Veranstaltungen für weitere Informationen und zur Vernetzung an.

Bild (GWS): v.l. Robert Rauert (WEW), Sonja Pfaff (GWS), Jasmin Graef (GWS), Dr. Harald Bock (Brockhaus), Fabian Kapp (Graebener) und Christoph Stötzel (ACS).