Bei Durable arbeiten Mensch und Roboter im Team
Student entwickelt Konzept für eine Mensch-Roboter Kollaboration
Im Rahmen seiner Bachelor-Thesis im Studiengang Mechatronik an der Fachhochschule Südwestfalen entwickelte Jan Wiggeshoff für den Iserlohner Büroartikelhersteller DURABLE Hunke & Jochheim GmbH & Co. KG ein Konzept, zum flexiblen und prozesssicheren Einsatz von Robotern im Produktionsalltag. Ziel der Arbeit war es auch, ein besseres Verständnis und eine höhere Akzeptanz bei den Mitarbeiter*innen für die Zusammenarbeit mit Robotern zu erzielen.
Stolz blickt Jan Wiggeshoff auf die Produktionsanlage mit der Spritzgussmaschine und auf die Roboterarme: „Es gibt doch nichts Schöneres für einen Ingenieur, als bei der Arbeit zu sehen, wie das selbst entwickelte und umgesetzte Projekt die Mitarbeiter*innen im Unternehmen täglich bei der Arbeit unterstützt und angenommen wird“, schwärmt der 23-jährige Mendener. Er hat seine Abschlussarbeit im Studiengang Mechatronik über kollaborierende Roboter am Produktionsstandort Kamen verfasst.
Mit seinem Praxissemester startete Jan Wiggeshoff bei DURABLE. „Mensch-Roboter-Kollaboration, das bedeutet, dass sich Mensch und Roboter gleichzeitig einen Arbeitsraum ohne trennende Schutzeinrichtung teilen“, erklärt er. Gerade aus sicherheitstechnischer Sicht ist genau das eine besondere Herausforderung.
Ziel der Arbeit war es auch, den Mitarbeitenden die Angst vor Robotern zu nehmen: „Diese Zusammenarbeit soll Arbeitsplätze nicht wegrationalisieren, sondern erhalten und den Produktionsstandort langfristig sichern“, so Wiggeshoff. Die Roboter können jetzt flexibel an verschiedenen Produktionsanlagen eingesetzt werden. Der Roboter packt z.B. mit dem Beschäftigten, quasi im Duett, direkt produzierte Waren in Kartons. Falls ein Mitarbeiter mit den Roboterarmen in Kontakt kommt, der Produktionsprozess unerwartet unterbrochen ist oder Kartons falsch platziert sind, stoppt das gesamte System. „In einem solchen System sind Berührungen zwischen Menschen und Robotern möglich und erwünscht“, erläutert der Jungingenieur die Mensch-Roboter Kollaboration. Selbstlerninseln unterstützen die Mitarbeiter*innen dabei. Durch die Optimierungen von Jan Wiggeshoff konnten störungsbedingte Ausfälle des Roboters von ca. 2 Stunden auf nur wenige Minuten reduziert werden. Die Auslastung des Roboters wurde zusätzlich um 27 Prozent gesteigert.
Vor seinem Studium absolvierte Jan Wiggeshoff sein Fachabitur und eine Ausbildung zum Mechatroniker. Das Studium der Mechatronik an der Fachhochschule Südwestfalen war der nächste Qualifizierungsschritt: „Technik hat mich schon immer begeistert“, so der junge Mann. Bei DURABLE ist er jetzt als Fertigungsleiter für den Bereich der Montage zuständig.
Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Klaus-Michael Mende. In Zusammenarbeit mit dem Märkischen Arbeitgeberverband unterstützt er immer wieder Kooperationen zwischen Unternehmen der Region und Studierenden.
Foto: Sandra Hillebrand, MAV